Press note: While the Draghi report is concerned about the economic implications from transitioning away from PFAS in Europe, this approach is fundamentally flawed given the health costs and severe health and environmental consequences associated with these substances.
12 March 2019
The exposure to glyphosate-based herbicides has been linked to endocrine and developmental effects by a new scientific pilot study [1].
Endocrine effects and altered reproductive and developmental parameters were observed in both male and female rats, when exposed at a dose level that has been considered safe for humans. The findings of the study, which takes into account exposure from the in utero stage and all throughout adulthood, are particularly relevant considering how widely people are exposed to glyphosate.
The findings come just a few days after the European Court of Justice ruled that all industry studies that were used in the European reauthorisation process of glyphosate should have been disclosed [2]. In 2015, the International Agency for Research on Cancer – the main authority to identify carcinogens – had classified glyphosate as a probable carcinogen, based on the assessment of exclusively public and peer-reviewed scientific literature.
The lack of transparency on the evidence used as a basis for the EU reauthorisation of glyphosate significantly discredited the European Commission’s decision to greenlight the reauthorisation of the herbicide [3]. This ultimately led to the creation of a special enquiry committee in the European Parliament and a reform of the General Food Law [4].
In 2017, the European Food Safety Authority (EFSA) concluded that the weight of evidence did not support endocrine disrupting properties for glyphosate.
“These new findings add to well-founded concerns about the toxicity of glyphosate and glyphosate-based formulations for humans and further cast doubt on the recent reauthorisation of this herbicide onto the European market”, says Natacha Cingotti at the Health and Environment Alliance (HEAL). “Considering how widely Europeans are exposed to glyphosate, a new assessment based on independent and fully public literature should take place as soon as possible. In the meantime, the authorisation [5] of glyphosate should be suspended out of precaution until the full results are published.”
The pilot study was carried out by the Ramazzini Institute and a network of scientific partners including the University of Bologna, the Genoa Hospital San Martino, the Italian National Institute of Health, the Icahn School of Medicine at Mount Sinai and The George Washington University, as part of a Global Glyphosate study [6]. Earlier findings already highlighted that exposure to glyphosate-based herbicides altered the gut microbiota of rats [7].
[This translation was kindly provided by HEAL member Women Engage for Common Future (WECF)]
Neue Studie: Herbizide auf Glyphosatbasis zeigen hormonelle Wirksamkeit
WECF, Women Engage for Common Future, möchte Sie für Ihre Berichterstattung über eine neue Studie des Ramazzini-Instituts zu gesundheitlichen Auswirkungen von Herbiziden auf Glyphosatbasis aufmerksam machen. Hier finden Sie eine Mitteilung von HEAL, Health and Environment Alliance, ein Netzwerk von Umwelt-, Gesundheits- und Frauenorganisationen, dessen Mitglied WECF ist. WECF unterstützt diesen Inhalt.
Die Exposition gegenüber Herbiziden auf Glyphosatbasis wird mit endokrinen (hormonell wirksamen) und entwicklungsbezogenen Wirkungen in Verbindung gebracht[1].
Die gestern veröffentlichte Studie des renommierten Instituts ist Teil einer Reihe von Studien globaler Studien zur Neubewertung von Glyphosat. Die Studien werden auf der Grundlage von Parametern durchgeführt, die nach Meinung der beteiligten Wissenschaftler*innen Meinung relevanter sind als die (industriell finanzierten und geheimen) Studien, die im Rahmen des Regulierungsprozesses verwendet wurden, der zur Neuzulassung des Wirkstoffs auf dem europäischen Markt führte.
Die Studie des Ramazzini-Instituts kommt zu folgenden Ergebnissen:
Endokrine Effekte und veränderte reproduktive und entwicklungsbezogene Parameter wurden sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Ratten beobachtet, wenn sie mit einer Dosis exponiert wurden, die für den Menschen als sicher angesehen wird. Die Ergebnisse der Studie, die die Exposition aus dem Uterusstadium und dem gesamten Erwachsenenalter berücksichtigt, sind besonders relevant, wenn man bedenkt, wie stark Menschen Glyphosat ausgesetzt sind.
Die Ergebnisse kommen nur wenige Tage nachdem der Europäische Gerichtshof entschieden hat, dass alle Industriestudien, die im Rahmen des europäischen Zulassungsprozesses für Glyphosat verwendet wurden, hätten offengelegt werden müssen[2].
Im Jahr 2015 hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung – die wichtigste Behörde zur Identifizierung von Karzinogenen – Glyphosat als wahrscheinliches Karzinogen eingestuft, basierend auf der Bewertung ausschließlich öffentlicher und peer-reviewter wissenschaftlicher Literatur.
Die mangelnde Transparenz der Beweise, die als Grundlage für die EU-Zulassung von Glyphosat dienen, hat die Entscheidung der Europäischen Kommission, die Zulassung des Herbizids zu genehmigen, erheblich in Frage gestellt[3]. Dies führte schließlich zur Einrichtung eines speziellen Untersuchungsausschusses im Europäischen Parlament und zu einer Reform des Allgemeinen Lebensmittelrechts[4].
Im Jahr 2017 kam die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass die gelieferten Beweise keine hormonell störenden Eigenschaften von Glyphosat unterstützt.
Dazu HEAL:
„Die neuen Erkenntnisse der Ramazzini-Studie tragen zu den begründeten Bedenken über die Toxizität von Glyphosat und Formulierungen auf Glyphosatbasis für den Menschen bei und lassen die jüngste Neuzulassung dieses Herbizids auf dem europäischen Markt weiter in Zweifel ziehen”, sagt Natacha Cingotti von der Health and Environment Alliance (HEAL). “In Anbetracht der Tatsache, dass die Europäer*innen Glyphosat stark ausgesetzt sind, sollte so schnell wie möglich eine neue Bewertung auf der Grundlage unabhängiger und öffentlich zugänglicher Studien erfolgen. In der Zwischenzeit sollte die Zulassung[5] von Glyphosat vorsorglich ausgesetzt werden, bis die vollständigen Ergebnisse veröffentlicht sind.”
„Schon geringe Mengen an endokrin wirksamen Stoffen können in bestimmten Entwicklungszeitfenstern nachhaltige gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Besonders sensibel sind Schwangere, Säuglinge und kleine Kinder. Reste von Glyphosat können in vielen Nahrungsmitteln nachgewiesen werden, wie zum Beispiel in Müsli. Die neuen Studien zeigen erneut die gesundheitsschädigende Wirkung des Stoffes. Wir fordern daher den Vorsorgeprinzip entsprechend eine sofortige Aussetzung der Zulassung des Stoffes“, Johanna Hausmann von WECF.
Die Pilotstudie wurde vom Ramazzini-Institut und einem Netzwerk wissenschaftlicher Partner durchgeführt, darunter die Universität Bologna, das Genua Hospital San Martino, das Italian National Institute of Health, die Icahn School of Medicine am Mount Sinai und die George Washington University, als Teil einer globalen Glyphosatstudie[6]. Frühere Ergebnisse haben bereits gezeigt, dass die Exposition gegenüber Herbiziden auf Glyphosatbasis die Darmmikrobiota von Ratten verändert hat [7].